Fleecejacke “Tom” für meinen Mann

Zu Weihnachten bekam mein Mann endlich die erste selbstgenähte Fleecejacke – gut Ding will Weile haben. Begonnen hatte ich mit einer ersten Jacke vor 20 Jahre: Ich erstand einen Polyfleece (dünn und labberig), graue Reißverschlüsse und kaufte einen Burda-Schnitt. Inmitten mindestens zweier kleiner Babies schaffte ich es, ihm damals zu Weihnachten die zugeschnittenen Schnittteile zu schenken…..

Beim Umzug vor 19 Jahren stopfte ich die Teile in ein Rattanköfferchen – und ich glaube, da ruhen sie noch heute, evtl. habe ich sie auch weggeworfen. Aber die Idee, ihm, der IMMER eine graue Fleecejacke unterschiedlicher Marken trägt, eine Fleecejache selbst zu nähen, verließ mich all die Jahre nicht. Ich kaufte mal ein Ebook, schnitt auch die Papierteile zu – aber da fand ich den Schnitt schlußendlich zu unprofessionell. Dann aber, letzten Herbst, fand ich bei Extremtextil einen Wollstrick – Double Face mit Polyester (der Haltbarkeit wegen) in grau, der auch das nötige Gewicht mitbrachte und nicht labberte. Und dann brachte das Label “Schnittmuster Berlin” eine Männerjacke heraus: “Tom” ist ungefüttert, aus Fleece oder Walk nähbar und ich vertraute darauf, dass es ein professionelles Schnittmuster ist.

Bei Extremtextil fand ich auch die passenden Reißverschlüsse (endlos wie teilbar) mit einer Spiralraupe – die mag ich für Jacken sehr, da sie nicht so nach “selbstgenäht” aussehen.

Schön finde ich an der Jacke die Brusttasche und die seitlichen Taschen. Die Brusttasche wird aus einem Kontraststoff – bei mit Cordura – aufgesetzt. Der Reißverschluss bzw. der Eingriff in die Tasche ist allerdings etwas kurz. Es ist eher ein dekoratives Detail als eine wirklich praxistaugliche Tasche.

Aber auf der Jacke gefällt es mir, da es die doch sehr unaufgeregte Jacke minimal aufpeppt.

Für die seitlichen Taschen werden die Schlitze verstürzt und dann die Tasche dahinter genäht. Bei “Schnittmuster Berlin” ist es so, dass man den Schnitt kauft, die Anleitung findet sich aber auf dem Blog.  Das gefällt mir, v.a. wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich das nähen mag bzw. kann.

Da die Jacke ungefüttert ist, werden die Tasche innen auch sauber befestigt. Mir gefällt es, wenn auch diese Verarbeitung sauber beschrieben wird.

Ansonsten ist es eine unspektakuläre Jacke, die das aber ja auch genau sein soll. Mit der Ärmellänge waren wir uns uneins – momentan darf sie mal so bleiben.

Zwei Sachen sind minimal anders als in der Anleitung: Der Innenkragen sollte auch aus Kontraststoff sein; der wird so zugeschnitten, dass er außen absichtlich 1 cm zu sehen ist. Ich wollte aber das Cordura nicht an der Haut haben. So ist der Innenkragen bei mir aus Fleecestoff. Desweiteren habe ich die vordere Reißverschluss-Einnähnaht noch abgesteppt. Hier noch ohne Absteppnaht vorne runter am Reißverschluss:

Hier aber mit, das macht die Jacke auch flacher (mir fällt kein besseres Wort dafür ein):

Vorne wie hinten hat die Jacke eine Passe, das gefällt mir auch sehr.

Da mein Mann so alle paar Jahre eine neue graue Fleecejacke braucht, weiß ich jetzt, welcher Schnitt taugt – und dass es sich lohnt, einen wertigen Stoff mit Griff und Gewicht dafür zu nehmen. Ich fand den Stoff durch den Wollanteil etwas kratzig, meinem Mann macht es aber nichts aus. Gerade, da ich am Innenkragen ja den Fleece statt des Kontraststoffes genommen hatte, sah ich mich da schon trennen und austauschen.

Liebe Grüße

Ines

 

Material
Wollfleece Double Face
Reißverschlüsse mit Spirale
Cordura
alles selbst gekauft bei Extremtextil

Schnitt
Fleecejacke Tom” von “Schnittmuster Berlin”
Anleitung auf dem dortigen Blog

12 Gedanken zu „Fleecejacke “Tom” für meinen Mann

  1. Frau Augenstern

    Die Fleece Jacke ist ja schick geworden. Daran wird dein Mann ganz bestimmt sehr viel Freude haben. Steht ihm gut und klar, solche Langzeitprojekte kenne ich auch 😅. Ich wünsche euch einen schönen Sonntagabend.
    Liebe Grüße
    Annette

    Antworten
    1. naehzimmerplaudereien Beitragsautor

      Liebe Annette,
      er mag die JAcke sehr und zieht sie – nu zusätzlich zu seinen anderen grauen Fleecejacken – gerne an. Das Nähen an sich ging ja schnell, aber bis es jetzt endlich zur ersten wirklich fertig genähten Jacke kam….
      Liebe Grüße
      Ines

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  2. Nanusch

    Liebe Ines,
    wow, ich bewundere ja immer wieder die tollen Klamotten, die du nähst – die Jacke schaut super aus! Und ja: Stoffqualität zeigt sich am Ende doch!
    Die JAcke ist auf jeden Fall klasse!
    GLG
    Christiane

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    1. naehzimmerplaudereien Beitragsautor

      Danke liebe Christiane!
      Es war schön. nach vielen Patchworkprojekten wieder Kleidung zu nähen – und ich war froh, dass ich es noch kann. Ich habe manchmal schon am Stoff gespart, aber das nimmt mir dann schon beim Nähen die Freude. Daher war ich froh. dass ich nun endlich DEN Fleece für ihn gefunden habe.
      Liebe Grüße
      Ines

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  3. Mokey

    Wow! Die Jacke sieht echt toll aus und passt wie auf den Leib geschneidert (ist sie ja auch). Die Ärmellänge finde ich gut. Als Radfahrerin bin ich ein Fan von “zu langen Ärmeln”, denn spätestens auf dem Rad freut man sich, wenn es nicht reinzieht.

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    1. naehzimmerplaudereien Beitragsautor

      Mein Mann ist auch Radfahrer. Wir haben es mit seinen anderen Jacken verglichen und fürs erste beschlossen, die Länge jetzt mal so zu lassen. Kürzen geht ja zum Glück immer!
      Liebe Grüße
      Ines

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    1. naehzimmerplaudereien Beitragsautor

      Danke Marion – mit der Ärmellänge warten wir mal ab. Kürzen geht ja zum Glück immer noch.
      Liebe Grüße
      Ines

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  4. made with Blümchen

    Wie schön, dass du jetzt einen passenden Schnitt gefunden hast! Die Jacke ist klassisch-sportlich, schlicht, unaufgeregt, also genauso wie sie sein soll, nicht wahr? Fein, da freut er sich sicher. Fürs Radfahren ist die Ärmellänge wahrscheinlich praktisch, aber zieht es da nicht rein? Oder zieht er sie nicht zum Radfahren an? Liebe Grüße, Gabi

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    1. naehzimmerplaudereien Beitragsautor

      Unaufgeregt – ja, dass sollte sie sein. Er mag keine aufgeregte Kleidung und am liebsten “natürlich” (zum Minianteil Poly habe ich ihn mittlerweile wg. Haltbarkeit überzeugt). Der Ärmel ist vorne nicht eng anliegend. Daher zieht es vermutlich schon rein. Er trägt sie aber v.a. “im Haus rum”, rüber in die Werkstatt, etc. Und Kürzen geht ja noch, wenn sich herausstellt, dass es ihm zu lang ist.
      Liebe Grüße
      Ines

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  5. Schnitt für Schnitt

    Die Jacke ist sehr gut geworden! Ich bewundere deinen Mut, gleich einen so wertvollen Stoff zu nehmen. Bei unbekannten Schnitten ist die Passform doch manchmal eine Überraschung. Aber alles perfekt (Ärmellängen sind Geschmacksache)! Und sogar mit Kinnschutz. Die nächste Jacke wird er bestimmt wieder bei dir bestellen.
    Liebe Grüße
    Christiane

    Antworten
    1. naehzimmerplaudereien Beitragsautor

      Ich bin auch froh, dass ich jetzt einen passenden Schnitt habe. Wahrscheinlich gibt es dann bis in 5 Jahren die nächste…
      Zum Glück war der Stoff nicht zu teuer, Arbeitszeit steckt mehr drin. Mittlerweile bin ich etwas wählerischer bei Schnittmuster-Labeln – und da hatte Vertrauen zum Schnitt.
      Liebe Grüße
      Ines

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