Im September waren wir zu einer Hochzeit eingeladen (die einfach nur schön war!).
Da wir aus eigener Erfahrung wissen, dass die persönlichen Geschenke die Geschenke sind, die man in Erinnerung behält, entschieden wir uns für einen selbstgenähten Quilt, der aber “cool” sein musste, also nicht mit rosa, hellblau oder sonstigen zarten Farben. Die beiden fahren Motorrad, da passte so was zartes für mich irgendwie nicht.
Da ich gerne mit JellyRolls arbeite (ich bin ja im Patchworken nicht so der erfahrene Hase), stieß ich bei meiner Suche auf eine Anleitung von Jane von der Missouri Star Quilt Company für einen “Zipper Quilt”. Dieser erschien mir in der Kürze der Zeit machbar.
Zuerst machte ich mich auf die Suche nach einer JellyRoll und wurde bei lalala fündig. “Road 15” von Moda hatte die grau-beige-schwarzen Stoffe, mit ein wenig rot und grün, die ich mir dafür vorstellte.
Dazu kam noch ein schwarzer Moda-Uni-Stoff, den ich auch in 2,5 inch-Breite schnitt. Und dann gings ans Auseinanderschneiden und Wieder-Zusammensetzen.
Und das ergab dann das Top, dessen Muster ein wenig an einen Reißverschluss erinnert:
Am schwierigsten finde ich bei Quilts (neben dem Patchwork-Top) die Wahl des Vlieses. Die Polyester-Vliese (hier verwendet) sind sehr voluminös, aber irgendwie künstlich. Das Soya-Vlies (hier verwendet) ist herrlich weich, etwas schwerer als das normale Baumwollvlies, fusselt aber entsetzlich. Und das stellte ich mir bei schwarz nicht so toll vor. Beim Stoffsalat wurde ich dann fündig und konnte dort echtes amerikanisches Baumwollvlies kaufen. Dieses ist viel weicher als unser deutsches Cotton-Vlies (hier verwendet), allerdings auch etwas dünner.
Später las ich dann, das dieses Vlies manchmal doppelt verwendet wird, könnte ich mir echt auch gut vorstellen. Beim Quilten hielt ich mich in den Musterstücken an den Nahtschatten, mit meinem neuen Obertransport ging das wunderbar.
An den äußeren schwarzen Rändern wollte ich Frei-Hand-Quilten:
Das Binding nähte ich aus einem der Jelly Roll-Stoffe, den ich einzeln bestellt hatte. Da dieser Stoff den Abdruck eines Telefonbuches imitiert, sieht das recht lustig aus.
Aufgrund der Größe des Quilts (1,40 m x 2,15 m) musste ich den Uni-Stoff der Rückseite zusammensetzen. Bei Quilts gefällt es mir immer, wenn auf der Rückseite auch irgendwie ein Muster eingefügt ist. Meines ist zwar minimal, aber doch ein netter Hingucker.
Als der Quilt dann fertig vor mir lag, wollte ich noch etwas persönliches anbringen und kam auf die Idee eines “Labels”. Freezer-Papier auf Stoff bügeln, durch den Tintenstrahldrucker jagen, ablösen und bügeln. Mein Probestückchen überstand die Waschmaschinenwäsche, also habe ich ein passendes Label “entworfen”:
Das Baumwollstückchen habe ich mit Resten eines Jelly-Roll-Streifens eingefasst und mit Hand in einer Ecke des Quilts angenäht.
Jetzte hoffen wir, das dem Brautpaar der Quilt gefällt und er ein Lieblingsstück für ihre ganze Familie wird.
Ich habe festgestellt, dass ich beim Nähen schon ganz viel an die beiden gedacht habe. Das war richtig schön und hat in mir die Vorfreude auf die Hochzeit immer größer gemacht. Und der Beistand samt Beratung der beiden Stoffladenbesitzerinnen Dorthe und Grete war toll. Danke an Euch!
Vielleicht nähe ich ja nächstes Jahr wieder einen Hochzeitsquilt – die Schwester der Braut heiratet…
Ines
Stoffe und Vlies:
JellyRoll (Moda: “Road 15” by sweetwater) und Stoffe: lalala (patchwork, quilting &more)
Stoffe und Vlies: Stoffsalat
Schnitt:
The Zipper Quilt
verlinkt:
HandmadeOnTuesday
Creadienstag
DienstagsDinge
allie&me (Quiltsammlung)
Pingback: Mug Rug Swap | Nähzimmerplaudereien