Falten als Thema bei den Stoffspielereien bei machwerk in diesem Monat:
Da kamen mir zuerst die Faltenröcke meiner Kindheit in den Kopf. Oder Falten, die in einer Richtung liegen, dann aber mittig in die andere Richtung gefaltet und in diesem dreieckartigen Muster dann festgesteppt werden.
Beim weiteren Überlegen zum Faltenthema (an die im Gesicht wollen wir heute mal nicht denken…) stieß ich bei sew4home auf einen leinernen Tischläufern, zusammengesetzt aus Quadraten. Jeder zweite bestand: aus Falten. Da ich als Schwäbin gerne “nützlich” bzw. “praktisch” nähe, hatte ich mein Projekt gefunden.
Unsere “Allerweltskommode” – dereinst ein Fundstück vom Flohmarkt – brauchte einen Läufer obendrauf. Sieht hübscher aus und die darauf gelegten Papiere fliegen nicht so schnell runter.
Die ursprüngliche Anleitung sieht Leinen vor. Da es im Stoffladen vor Ort keine passende Farbe gab, wählte ich einen etwas günstigeren Köper. Dieser hat allerdings die Eigenschaft, ein ganz leicht schräges Muster zu haben. Die ursprüngliche Anleitung (englisch) habe ich wie folgt modifiziert:
Zuschnitt:
10 Quadrate 13 cm x 13 cm
11 Rechtecke 13 cm x 34 cm
Stoff für die Rückseite
Auf dem Rechteck werden dann mit einem Trickmarker die Faltlinien markiert. Jede Falte ist 1,5 cm tief. Am unteren und oberen Ende habe ich jeweils eine Nahtzugabe von 1 cm dazugegeben.
Aus jedem Rechteck wird so ein Quadrat mit der Kantenlänge 13 cm:
Ein erstes Auslegen:
Die Falten werden nur gebügelt, nicht abgesteppt. Um mir aber die Handhabung zu erleichtern (obwohl ich viele Clips habe, reichten diese nicht) habe ich an den Seiten innerhalb der Nahtzugabe abgesteppt:
Nun klappte das mit dem Arrangieren und Auslegen besser.
So sieht das ursprüngliche Muster aus. Also die Faltenquadrate in einer Reihe längs, in der anderen quer. Und da wurde es durch den Köper etwas arg schattiert, so dass ich Quadrate ohne diese Drehung zusammengenäht habe. Mit gefiel es – anders als in der Anleitung – die unterste Falte nicht mit festzunähen, sonder ihr ein “Hochflattern” zu ermöglichen.
Nachdem ich nun die ganzen Quadrate zusammengenäht hatte, habe ich ein Vlies unterlegt und ähnlich einem Quilt weiterverarbeitet. Bei solchen Projekten lassen sich herrlich die abgeschnittenen Reste von Quilts verwenden…
Gequiltet habe ich im Nahtschatten, dank meinem neuen Obertransport relativ zügig.Und dank der Führungsschiene ist die Quiltlinie fast nicht zu sehen.
Zur Verdeutlichung die Rückseite:
Diese Top-Vlies-Gebilde bekommt nun eine Art Rahmen, d.h. das breite Binding wird mit dem Rückseitenstoff genäht.
Dazu wird das Vlies geradegeschnitten, allerdings bleiben ringsum 3 cm mehr stehen als das Faltentop. Dadurch ist der Tischläufer im Randbereich auch mit Vlies unterfüttert.
Die Größe des Rückseitenstoffs berechnen: auf jeder Seite 4 cm mehr als das Vliesrechteck. Den Rand zuerst 1 cm umbügeln,
anschließend dann 3 cm:
Ausprobieren, ob das Faltentop reinpasst! (Ich hatte mich verrechnt, aber es war zum Glück zu groß und nicht zu klein.)
Wenn alles passt, werden die Ecken abgenäht, damit es eine saubere Serviettenecke gibt.
Nun wird das Top eingelegt und festgenäht.
Mich hat diese einfache Faltentechnik fasziniert, der Effekt ist toll:
Und beim Fotografieren habe ich gemerkt, dass der Hutschrank im Flur eigentlich auch eine neue Decke braucht.
Eigentlich soll die Decke ja auf diese Allerweltskommode:
Und mit Blumen, die ein Blumengärtner hier anbaut, sieht das nochmal schöner aus:
Danke an Griselda/Martina von machwerk fürs Sammeln der Stoffspielereien heute. Ich bin schon gespannt, was es alles zu sehen und lesen gibt.
Ines
Stoff:
Köper in grau vom örtlichen Stoffhändler
Schnittinspiration:
sew4home
verlinkt:
machwerk