Strandkleider aus Webware

Wenn wir wie dieses Jahr ans Meer in den Urlaub fahren, brauche ich Strandkleider (ja, Plural, denn ich brauche davon mehrere). Diese müssen nicht besonders elegant, sondern funktional, luftig und einfach zum Drüberanziehen sein. Wie praktisch, dass auf dem Bernina-Blog von Brigitte Heitland (die auch Stoffe für Moda designt) ein Schnittmuster für ein solches Drüberwerfkleid vorgestellt wurde.

Das Kleidchen ist ganz einfach zu nähen. Schmunzeln muss ich allerdings immer, wenn Quilterinnen Kleidung nähen und dann quilttypisch alles mit Schrägbändern verarbeiten – so auch hier der Halsauschnitt und das Armloch.

Beim ersten Kleidchen habe ich das noch so gemacht, wohl wissend, dass das nie so schön wie mit einem Beleg wird. An den Armausschnitten habe ich mich gleich an mein eigenes Tutorial gehalten, bei dem ich zeige, wie man mit einem zusammengefalteten Schrägband schnell und sauber einen Armausschnitt einfasst.

Bei den anderen beiden Kleidchen habe ich mir einen kleinen Beleg für den Halsausschnitt erstellt: Dazu einfach den Halsausschnitt des Schnittmusters auf ein Blatt Papier legen, den Halausschnitt nachfahren und dann ca. 1,5 cm dazu eine parallele Linie ziehen. Ausschneiden und fertig ist das Belegschnittmuster.

Ich verstärke jeden Beleg mit einer leichten Vlieseline. Schön finde ich auch immer eine Untersteppnaht (also das Feststeppen der beiden Nahtzugaben von Oberstoff und Beleg auf dem Beleg – ich hoffe, auf dem Bild ist es zu erkennen).

Nach dem ordentlichen Bügeln steppe ich dann den Beleg von rechts mit einem solchen Abstand ab, dass ich auf der Versäuberung (Zickzack oder Overlock) des Beleges nähe. Dann klappt nichts hoch und der Beleg bleibt sauber im Kleid.

Im Schnitt ist die Möglichkeit einer kleinen Falte am vorderen Halsausschnitt vorgeschlagen. Wenn diese Kellerfalte genäht wird, unbedingt auch den Beleg entsprechend anpassen.

Da ich der Meinung bin, für ein solches Kleidchen reicht von der Stoffmenge einmal die Kleiderlänge, musste ich beim Zuschneiden die A-Linie des Schnittmusters ein wenig seitlich einkürzen, damit der Stoff auch jeweils reichte.

Ein weiteres Kleidchen habe ich noch zugeschnitten, aber dann reichte vor dem Urlaub einfach die Zeit nicht mehr, auch dieses zu nähen – der nächste Urlaub am Meer kommt bestimmt.

Obwohl vermutlich diese Jahr noch ein Kleid folgen wird, nehme ich dieses Kleidchen als Teil für meine Mini-Garderober “Kleid / robe” (s.a. hier) im Monat Juni.

Liebe Grüße

Ines

 

Stoff
jeweils ca. 1 m Stoff aus dem örtlichen Stoffladen: Viskose, leichter Baumwollstoff, Seersucker
Kosten jeweils so zwischen 10 € und 15 €.

Schnitt
Sommerkleid in A-Linie , Brigitte Heitland auf dem Bernina-Blog: Kostenlos!
Nähzeit: inkl Zuschnitt ca. 2 Stunden

Änderungen
Rockteil etwas schmäler zugeschnittem
Beleg statt Schrägband am Halsausschnitt
Armlochversäuberung nach meine Tutorial hier

verlinkt
MeMadeMittwoch
Ich näh mir meine Minigarderobe bei Brülläffchen

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24 Gedanken zu „Strandkleider aus Webware

  1. frau nahtlust

    Oh, perfekt. Das hört sich glatt für mich nach einem einsteigerkleid ins Kleidernähen an 🙂 Aber leider ist der Urlaub erstmal vorbei, und der nächste startet erst so richtig im Herbst. Na, vielleicht nähe ich für nächstes Jahr was vor…. Lieben Gruß und wie immer sieht das bei dir alles sehr, sehr schick aus! Selbst am Strand eine Augenweide! :-))
    Susanne

    Antworten
    1. Nähzimmerplaudereien Beitragsautor

      Damit könntest Du echt beginnen – denn ein solches Drüberwerf-Kleidchen (soll ja nicht bürotauglich sein) ist ein ideales Stück zum Ausprobieren. Und in der Original-Anleitung ist das auch mit dem Schrägband (das komplett nach innen genäht wird) gut erklärt, ansonsten ist ein Beleg in meinen Augen viel einfacher und schöner.
      Liebe Grüße
      Ines

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  2. Tüt

    Das sind wirklich praktische Urlaubskleider. Nichts klebt, die salzige Meerluft kann schön durchsausen – da bin ich ja etwas neidisch. Dein Tutorial schaue ich mir gleich mal an, bin gerade ein wenig am herumprobieren mit einem Basic Schnitt für Webware-Tops und bin mir noch nicht sicher, wie ich die am besten Versäubere. LG

    Antworten
    1. Nähzimmerplaudereien Beitragsautor

      Ja, deshalb muss für mich ein Strandkleidchen auch aus Webware und nicht aus Jersey sein – da geht die Luft besser durch. Die Armlochversäuberung mit einem zusammengelegten Schrägband geht echt sehr gut und auch leicht. Am Hals ist ein Belege schöner (und bei Webware verzieht sich da ja auch nichts).
      Liebe Grüße
      Ines

      Antworten
  3. Anja

    Tolle Kleider und die klingen perfekt für den Urlaub. Untersteppnähte habe ich in letzter Zeit auch einige genäht, nachdem ich sie kennengelernt habe. Nur deren Name kannte ich nicht; das hast du jetzt für mich nachgeholt.

    Danke und einen schönen Urlaub für euch. LG Anja

    Antworten
    1. Nähzimmerplaudereien Beitragsautor

      Die Kleider waren schon perfekt für den Urlaub (denn der ist leider schon wieder vorbei…). Aber auch jetz zuhause, als es so heiß war, habe ich sie gerne getragen.
      LG Ines

      Antworten
    1. Nähzimmerplaudereien Beitragsautor

      Danke – und ja, Beleg ist einfach schöner. Und tragen tun sich die KLeidchen sehr gut. NIcht unbedingt kleidsam, aber definitiv geeignet für heiße Tage.
      LG Ines

      Antworten
  4. Astrid

    Da ist ja ein Kleid schöner als das andere! Ganz eindeutig stimme ich für Belege. Aber das ist ja Geschmackssache. Schönen Urlaub in den luftigen Kleidern.
    Astrid

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    1. Nähzimmerplaudereien Beitragsautor

      Danke! Der Urlaub liegt (leider) schon hinter uns – und die Kleider kamen jeden Tag zum Einsatz.
      Liebe Grüße
      Ines

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    1. Nähzimmerplaudereien Beitragsautor

      Ja, die Kleidchen habe ich viel im Urlaub angehabt – nicht elegant, aber luftig und leicht.
      Liebe Grüße
      Ines

      Antworten
    1. Nähzimmerplaudereien Beitragsautor

      Ja, liebe Bellana – als es jetzt so heiß war, habe ich die sogar zum Einkauf hier in der Stadt angezogen.
      Liebe Grüße
      Ines

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  5. Prinzenrolle

    Perfekt für Strand – und für Hochsommer zu Hause!
    Ich finde die Verarbeitung mit Belegen in der Regel auch schöner – und falls es mal nicht die Absteppung im Abstand des Belegs sein soll – meist reicht es ja vollkommen aus, die Nahtzugaben von Oberteil und Beleg auf dem Beleg festzusteppen, so dass nichts mehr aufklafft.
    Ich drücke (uns allen) die Daumen, dass nochmal so sommerliche Temperaturen kommen, dass wir unsere Hochsommerkleider tragen können!

    Antworten
    1. Nähzimmerplaudereien Beitragsautor

      Ja, ich hoffe auch, dass es noch viele sonnige Tage (aber auch ausreichend Regen) geben wird. Und Belege mag ich einfach auch lieber, das ist auch weniger knubberliger.
      Liebe Grüße
      Ines

      Antworten
  6. Mareike

    Liebe Ines,

    steht Dir gut, dass Drüberwerfkleid. Mit Belegen sieht es natürlich viel besser aus. Ich hab nur wenig Erfahrung mit Kleider nähen mit Belegen. Das hab ich erst zweimal gemacht und beides Mal war es so naja. Ich bin ja der Jersey-Typ, da handhabe ich das etwas anders. Die Naht, mit der Du den Beleg feststeppst, gefällt mir gut. Ich wär vermutlich nicht auf die Idee gekommen, den Abstand zur Kante etwas größer zu wählen. Danke dafür.

    LG Mareke

    Antworten
    1. Nähzimmerplaudereien Beitragsautor

      Wenn Du Dich nochmals ans Kleidernähen machst: nimm Webware, da klappt das viel besser und auch ein Beleg geht sehr viel einfacher, weil sich nichts verzieht. Und die Untersteppnaht hält den Beleg schön innen – unbedingt ausprobieren.
      Liebe Grüße
      Ines

      Antworten
  7. made with Blümchen

    Oh, aha, von der Untersteppnaht höre ich jetzt zum ersten Mal, aber es macht eindeutig Sinn, den Nahtzugaben zu zeigen, wo’s lang geht. Ja, mit Beleg eindeutig schöner, die Farben und Muster sind klasse und stehen Dir toll, und das leichte Kleid umspielt Dich so schön. Ach, da lässt es sich auch ohne Urlaub weniger schwitzen. (Ich wünsche Dir aber trotzdem auch genügend Regen. Könnte Dir gerne ein wenig abgeben, wir haben jetzt bis zum Wochenende kühles Regenwetter.) Liebste Grüße, Gabi

    Antworten
    1. Nähzimmerplaudereien Beitragsautor

      Mit der Untersteppnaht befestige ich normalerweise alle Belege. Sogar bei der Shorts wird innen der Bund mit einer Untersteppnaht versehen. Dann verrutscht einfach nichts und der Beleg schiebt sich nicht hin und her. Geht bei Jersey auch gut – grad beim TimpeTee ideal.
      Meine Kleidchen liebe ich für heiße Tage – das war mit Badeanzug drunter ideal.
      Ja, Regen ist zur Zeit noch gut – wenn nur nicht immer Gewitter kommen würden (ich fürchte doch den Hagel…)
      Liebe Grüße und nicht das Wochenende durch den Regen verderben lassen
      Ines

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  8. Sabine

    Hallo Ines,
    durch deinen Kommentar bei Ines bin ich hier gelandet und bin begeistert von deinen Sommerkleidern! Danke auch für den Tipp mit dem Beleg, das versuche ich dann auch mal umzusetzen.
    LG Sabine

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    1. Nähzimmerplaudereien Beitragsautor

      Liebe Sabine,
      das Kleidchen ist wirklich gut zu nähen und probier es ruhig mit einem Beleg aus, das legt sich sehr schön an den Ausschnitt.
      Liebe Grüße
      Ines

      Antworten
  9. Naehkaeschtle

    Ahhh, die sehen genau nach meinem Geschmack aus … so als Daheimkleid … das wäre doch ein Anfängerprojekt für mich 🙂 … da gucke ich gleich mal nach dem Schnittmuster und die Belegvariante gefällt mir sehr sehr gut, toll Ines! LG Ingrid

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    1. Nähzimmerplaudereien Beitragsautor

      Ja, versuch diesen Schnitt mal. Grad für den Urlaub bzw. die Ferien mag ich solche Lufti-Kleider sehr.
      Liebe Grüße
      Ines

      Antworten

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