Wer hier schon länger mitliest, weiß: ich nähe gern – doch Stoffe färben oder bedrucken ist nicht so mein Ding. Dennoch hat es mich durch verschiedene Berichte und Aktionen (u.a. die Stoffspielereien zum Thema “Stoff und Farbe” oder “Shibori“) gereizt, speziell das Färben mit INDIGO auszuprobieren. Dazu kam noch, dass mir der Haupt-Verlag ein Rezensionsexemplar des relativ neuen Buches “Indigo” zur Verfügung stellte. Autoren des Buches sind Kerstin Neumüller und Douglas Luhanko. Kerstin Neumüller kennt Ihr vielleicht? Sie ist die Autorin des Buches “Verflickt & Zugenäht”, welches ich auch hier auf dem Blog rezensiert habe.
Allein habe ich mich nicht an das Färben mit Indigo herangetraut. So war ich sehr froh, dies zusammen mit Christiane Schnitt für Schnitt und Ingrid Nähkäschtle an zwei sonnigen Tagen ausprobieren zu können. Christiane hat beim Färben schon einiges ausprobiert und Ingrid ist die Fachfrau für alles Chemische und Biologische.
Im Vorfeld des Färbens habe ich viel im Buch “Indigo” geschmökert und dadurch viel gelernt. Allein schon die Aufmachung und Haptik des Buches ist einfach schön:
Auf hochwertigem Papier gedruckt ist ganz viel Wissen um Indigo zusammengestellt: Was ist Indigo? Wie zieht man Indigopflanzen selber? Zwei Kapitel über das Färben – allgemein und mehrere Rezepte und zum Schluß noch verschiedene Projekte, wie Indigofärbungen eingesetzt werden können – Shibori, Sashiko, Flicken,…
Neu für mich war, dass indigohaltige Pflanzen selbst gezogen werden können und man so sein eigenes Indigo ernten kann. Im Buch wird die Aufzucht, Pflege und Ernte verschiedener Pflanzen beschrieben, aber mit meinem nicht so grünen Daumen werde ich das wohl nicht ausprobieren.
Die Rezepte im Buch für Indigoküpen sind recht vielfältig. So gibt es Rezepte mit Weizenkleie, mit Banane, Fructose, Färberknöterich oder Färberwaid. Auch wie die daraus entstehenden Küpen richtig “behandelt” werden, wird gut beschrieben.
Die beschriebenen Projekte gefallen mir sehr, speziell ein Geschirrtuch erschien mir für mich als Färbanfängerin machbar.
Daher war ich echt gespannt, wie uns dreien mit Christianes Erfahrung und mithilfe des Buches das Färben mit Indigo gelingen würde.
Am ersten Abend setzten wir den Sud an – mit synthetischem Indigo (das Christiane noch hatte), Fructose und Löschkalk.
Dank des schönen sonnigen Wetters konnten wir das bei Ingrid im Garten draußen abwiegen und zusammenrühren.
Ich fand allein schon die Reaktion der einzelnen Bestandteile miteinander schon spannend!
Am nächsten Tag hatten sich dann Schichten abgesetzt.
Und das kam dann in warmes Wasser
Und in diese wunderschöne blaue Küpe tauchten wir dann weiße Stoffe. Um einigermaßen gleichmäßige breite Streifen zu bekommen, hatte ich mit großer Stichlänge und rotem Faden gerade Nähte über den Stoff genäht. Das war eine gute Methode, denn es gab eine Eintauch-Orientierungshilfe und ließ sich nach dem Färben gut entfernen.
An einem Stück Stoff probierte ich das im Buch gezeigte Geschirrtuch.
Immer weiter tauchten wir – die Farbe veränderte sich auch wie sie sollte, von einem Grünton in eine sattes Blau an der Luft.
Ingrid und Christiane falteten und wickelten in Shibori-Technik – ich hoffe, sie zeigen jeweils auf ihrem Blog irgendwann das Ergebnis.
Leider wusch sich einiges von der Farbe beim anschließenden Auswaschen im Wasser aus und das Blau wurde deutlich heller. Leider kann ich nicht sagen, woran es liegt – dazu gehört sicher mehr Erfahrung und Übung sowie ein weiteres Auseinandersetzen mit Indigo mithilfe des Buches!
Aber ich habe eine solche Freude an meinen vier selbst mit Indigo gefärbten Tüchern!
Im Gegensatz zur Farbe in den leicht ausgebleichten Tüchern ist die Erinnerung an diese zwei lustigen Tage mit Ingrid und Christiane noch intensiv in meinem Gedächtnis. Und wir haben noch mehr ausprobiert – davon berichte ich dann in einem weiteren Blogpost!
Liebe Grüße
Ines
Buch
“Indigo” –Anbau, Färbetechniken, Projekte
ISBN: 978-3-258-60212-7
1. Auflage 2020
140 Seiten, mit zahlreichen Fotos und Zeichnungen
gebunden, 18 x 25 cm, 694 g
Haupt Verlag
CHF 37.00 (UVP) / EUR 29.90 (D) / EUR 30.80 (A)
von Kerstin Neumüller und Douglas Luhanko
Das Buch wurde mir vom Haupt-Verlag für Rezensionszwecke kostenlos zur Verfügung gestellt.
Material
Viel gute Laune
Zutaten für die Küpe von Christiane
Haus, Garten und Verpflegung von Ingrid
Stoffe aus meinem Fundus
Ach, liebe Ines, wie herrlich. Das war gewiss ein super Treffen, das klingt absolut durch! Wie schön, die Freude zwischen allen Zeilen lesen zu können und noch dazu so feine Tücher zu sehen. Das Buch klingt wirklich vielversprechend! Deine Tücher sind auch mit etwas softerem Blau fantastisch – ich mag das grafische daran!
Toll! Jetzt freue ich mich schon auf die weiteren Blogartikel zu eurem Treffen!
LG. Susanne
Liebe Susanne,
es war einfach so schön, sich zu treffen, Und es war für uns alle drei das erste “Nähfreundinnentreffen” seit der ganzen C-Geschichte. Auf die Verarbeitung bzw. Nutzung freue ich mich schon.
Das Buch ist, wie alle Haupt-Bücher, die ich kenne, sehr schön, informativ und sehr wertig – auch wenn ich keine Indigo-Pflanzen anbauen werde.
Liebe Grüße
Ines
Liee
Liebe Ines, so schön, wie du unsere gemeinsamen Färbe-Werkel-Tage beschrieben und mit den Fotos untermalt hast! Es war eine große Freude. Schade, dass sich die Farbe wieder so stark ausgewaschen hat. Meine Erfahrungen beim Indigo-Färben sind ja auch noch sehr gering, so dass ich nur vermuten kann, dass wir vielleicht mehr Reduktionsmittel gebraucht hätten. Ich hoffe, dass du die Tücher trotzdem weiter nutzen kannst. Auf alle Fälle tragen sie schöne Erinnerungen mit sich. Liebe Grüße Christiane
Liebe Christiane,
die Erinnerungen blieben, auch wenn die Farbe weniger wurde. Und wie haben wir festgestellt: es ist alles Übung (ggü. den Kindern wissen wir es ja …) Ich habe schon einen Plan, wie ich alles blaue Tuch verwenden will. Mal sehen, ob das so wird.
Liebe Grüße und bis hoffentlich bald mal wieder!
Ines
Oh, das kann ich mir sehr gut vorstellen, dass ihr viel Spaß hattet beim Färben! Deine Geschirrtücher gefallen mir ebenfalls. Meine eigenen Indigo-Versuche liegen jetzt schon einigermaßen lange zurück, so dass ich mich gar nicht mehr an alles erinnere und gebloggt habe ich das damals auch nicht. Ich weiß nur noch, dass Entfärber im Spiel war und ich reichlich Respekt hatte vor dem ganzen Verfahren. Das Beste ist sicherlich, jetzt am Ball zu bleiben und bald einen zweiten Durchgang zu machen.
LG
Siebensachen
Ob ich mich noch mal ran traue, weiß ich nicht. Ich bin schon sehr froh, dass ich die Scheu vor der Färberei etwas verloren habe. Aber wer weiß!
Liebe Grüße
Ines
Das ist wirklich wunderbar geworden. Genau so wollte ich vor einiger Zeit auch färben, wie Wellen. Aber ich habe natürlich anderen Farbe genommen und die falsche Technik.
Es gibt bestimmt ein Chemie Mittel, das die Farbe *farbecht er* macht. So wie bei Kunstfarben das Färbersalz.
Aber auch so…
Liebe Grüße und schönes Wochenende
Nina
Manches wurde ja nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten – aber ich glaube, das ist auch der Reiz des Färbens: irgendwas passiert immer anders.
Mals sehen, ob ich nochmals färbe – irgendwie ist es schon sehr cool
Liebe Grüße
Ines
Pingback: Vom Blau machen - Holy Cows Blog
Liebe Ines, ich finde ja witzig, dass Du zwar eine Landwirtschaft hast, aber von Deinem “nicht so grünen Daumen” schreibst”. 🙂
Eure Ergebnisse schauen fein aus, und das Zusammensein und miteinander Werkeln klingt so fein. Ihr fehlt mir so! Ich werde bald ein Färbebad in rot ansetzen, ich möchte die Rückseite für meinen Frühlingspost-Quilt färben und für eine Bluse experimentieren. Du machst es spannend, was ihr sonst noch gemacht habt! Freue mich auch auf die anderen Berichte bei Christiane und Ingrid! Liebe Grüße, Gabi
Oh ja Gabi, da hättest Du auch gut dazu gepasst – irgendwann ist das über die Ländergrenzen reisen wieder einfacher!
Willst Du Naturfarben nehmen oder eine eine mit Krapp (das ist ha mein heimlicher Farbfavorit!)
Liebe Grüße
Ines
Oh Ines,
das klingt nach einer Menge Spaß!!
Das war ja ein interessantestes Projekt und schön das du es mit deinen Freundinnen teilen konntest. Ingrid hat mir schon ein bisschen davon erzählt. Hach, da wäre ich auch gerne mit dabei gewesen. 😉
Dankeschön fürs Zeigen, ich wünsche dir einen schönen Sonntag .
Herzliche Grüße
Annette
Ja, liebe Annette, das miteinander auszuprobieren war für mich sehr viel besser. Allein hätte ich mich wohl nicht drangemacht. Jetzt gilt es, die Stoffe weiter zu verarbeiten!
Liebe Grüße
Ines
Hallo Ines, ganz toller Bericht über das Färben. Hab mich gerade mit großem Interesse durch deinen Blog gelesen. Ganz toll. Hier werd ich in Zukunft öfter mal vorbeischauen♥♥♥Wünsch dir einen schönen Abend. Glg Tanja
Liebe Tanja,
das freut mich – wenn es auch gerade wenig neues gibt: im Herbst /Winter wird es wieder besser!
Liebe Grüße
Ines
Liebe Ines,
wow, das klingt ja spannend! Färben – das wollte ich auch schon ausprobieren – und habe mich noch nicht so recht rangetraut! Schade, dass sich das satte Blau so rausgewaschen hat – aber die Tücher haben trotzdem ihren Reiz, wie ich finde, und sind eine wunderbare Erinnerung an euer Treffen!
GLG
Christiane
Liebe Christiane,
ich fand es auch eine tolle Aktion. Und spannend ist Färben ja allemal, v.a. wenn man da so vorsichtig vorgeht wie ich sonst…
Liebe Grüße
Ines
Ach das hat so viel Spaß gemacht und es ist doch schon wieder viel zu lange her … jetzt mache ich mal hier was fertig und schreibe einen Post! LG Ingrid
Ja, das waren ganz feine Tage! Hoffentlich bald mal wieder!
Liebe Grüße
Ines
Das sieht nach einer tollen Aktion mit viel Spaß aus. Auch die Ergebnisse finde ich super toll. Bin gespannt, wie es sich weiter entwicklelt.
Liebe Grüße
Ute
Im Kopf habe ich das Projekt, das draus werden soll, schon fertig – doch seit vier Wochen habe keine Nähzeit (das muss sich wieder ändern!)
Liebe Grüße
Ines
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