Der Herbst bedankt sich bei uns mit einem Geschenk der Farben.
Heidi Maria Artingen
“Metallstickerei” – das Thema der Stoffspielereien im September (bei Suschna – Textile Geschichten) war für mich eine Herausforderung. Zuerst konnte ich mir nichts unter diesem Thema vorstellen, dazu kamen Schwierigkeiten mit meinen Augen, und dann sticken?
Wie meist bei thematischen Fragezeichen ging ich zur Bibliothek und suchte Bücher zum Thema “Sticken” in der Hoffnung, etwas für die “Metallstickerei” verwenden zu können. Manchmal mag ich es lieber, mich (inkl. einer Tasse Kaffee) in einem Buch zu verlieren und v.a. immer wieder an verschiedenen Tagen die gleichen Bilder anzuschauen als in den Weiten des www stundenlang zu surfen. In dem wunderschönen Buch “Natürlich schick gestickt” entdeckte ich viele moderne und schöne Stickmotive, genial fand ich einen Oktopus, ein etwas ungewöhnliches Stickmotiv.
Zudem machte ich mich auf die Suche nach einem “Metallic-Stickgarn”, da ich mir nur etwas von Hand Gesticktes vorstellen konnte. Fündig wurde ich im “Restekorb” des Nähmaschinenladens. Gegen eine kleine Spende bekam ich eine kleine, schon gebrauchte Rolle mit kupferfarbenem Metallicgarn. Kupfer auf feinem grauen Leinen war für mich die richtige Herbstkombination, passend zu den Stoffspielereien zum Herbstanfang.
Vor eine größere Herausforderung stellte mich das Übertragen des Motives auf den grauen Stoff. Es gibt verschiedene Stifte, mit denen sich durch Bügeln die Umrisse auf den Stoff übertragen lassen. Einen solchen fand ich hier am Ort in keinem Laden, aber im Bastelgeschäft gab es das klassische beschichtete Kopierpaier, mit dem man früher die Umrisse der Schnittmuster direkt auf den Stoff gerädelt hat. Also die Vorlage ausfs Kopierpapier und drunter der graue Stoff, kräftig draufdrücken und ich konnte tatsächlich die Konturen erkennen.
Zwar waren die gelben Linien mit meinem eingeschränkten Sehen nicht optimal, aber ich zeichnete an den schwachen Stellen die Konturen mit einem verblasenden Stift nach und konnte die Linien so besser erkennen.
Schon nach den ersten Stichen mit Kettenstich wusste ich, was dass Besondere an der Metallstickerei ist: der Faden tröselt sich auf, bildet Knoten, reißt ab – sticken ist da echt keine Freude! Was habe ich geschimpft und gemeckert – und wollte schon das Projekt aufgeben.
Was war ich froh, dass mein Oktopus ein überschaubares Projekt war. Mit der Zeit kam ich glücklicherweise mit dem Metallicfaden besser zurecht. Aber mein Lieblingsgarn wird ein solches Metallicgarn nie werden!
Nach und nach nahm der Tintenfisch Gestalt an
und begann ein grinsendes metallisches Lächeln aufzusetzen:
Verwendung fand der Kupfer-Oktopus in einer Kalenderhülle. Ich will fürs nächste Jahr auf meinem Schreibtisch einen Kalender installieren, damit ich die täglichen Arbeiten besser dokumentieren kann,
Und noch ein paar Impressionen der Metall-Stickerei:
Ich hoffe, dass der schöne Umschlag hilft, den Kalender auch gern zu nutzen…
… und gaaanz viel einzutragen.
Vielen Dank an Suschna fürs Sammeln der Stoffspielereien, da gibt es heute sicher viele interessante Dinge und Ideen zu sehen!
Liebe Grüße
Ines
Stoff
graues Leinen (Reststück) aus meinem Vorrat
Schnitt
Buchumschlag: eigener Schnitt
Stickvorlage: “Oktopus” aus “Natürlich schick gestickt” (bspw. hier) von Lisa Blum-Minkel, BLV Buchverlag, 2014 (kein affilate Link)
verlinkt
Stoffspielereien bei Suschna / Textile Geschichten
Handgestickt – bei Gabi / Madewithblümchen
Was sind die Stoffspielereien?
Die monatliche Stoffspielerei ist eine Aktion für textile Experimente. Sie ist offen für alle, die mit Stoff und Fäden etwas Neues probieren möchten. Der Termin soll Ansporn sein, das monatlich vorgegebene Thema soll inspirieren. Jeden letzten Sonntag im Monat sammeln wir die Links mit den neuen Werken – auch misslungene Versuche sind gern gesehen, zwecks Erfahrungsaustausch.
Oje, das war dann wohl ein nicht so toller Stickfaden (obwohl er toll aussieht). Ich hatte hier metallfarbenens Häkelgarn, ganz glatt und flutschig, das war schon fast zu glatt zum Sticken. Den Oktopus (den ich auch als magischen Baum ansehen würde) finde ich sehr gelungen, du stickst auch so schön regelmäßig, wunderbar.
Die Probleme mit dem Übertragen von Vorlagen waren schon öfter Thema, da müsste man eigentlich eine Linksammlung anlegen. Ich habe das Optimum auch noch nicht gefunden.
Danke fürs Mitmachen!
Der Faden ist echt richtig blöd. Lange Fäden gingen gar nicht. Ich weiß nicht, wie oft ich ein- und umgefädelt habe. Im Buch war der Oktopus auch von hinten zu sehen, das wäre bei mir gar nicht gegangen.
Jetzt habe ich mir einen Stift von Clover zum Übertragen von Vorlagen zugelegt, mal sehen, ob der besser funktioniert.
Danke Dir für die Metallidee!
Ines
Ich finde Deinen kupfernen Oktopus auf dem grauen Leinen sehr edel! Aber sag: Ist das Absicht, dass er auf dem Kopf steht? Zumindest sieht es aus meiner Perspektive so aus. Ich dachte auch zunächst, er wäre ein Baum. Sieht aber so oder so toll aus, und so gleich mäßig. Zum Übertragen von Motiven auf das Material hat wieder mal die wunderbare Mary Corbet einen tollen Übersichts-Artikel verfasst, schau mal hier: http://www.needlenthread.com/2010/09/beginning-embroidery-design-transfer.html Ich hab’s diesen Sonntag nicht geschafft, mich beschäftigen noch eine jErika, eine Grete, und ein Businessplan der morgen abzugeben ist… Schönen Sonntag! Gabi
Liebe Gabi,
ja, der Oktopus soll so rum schwimmen, es muss ja auch mal nach unten gehen (ich habe auch zuerst gedacht, das ist falschrum, weil ja alle Zeichnungen mit Kopf-oben sind; aber grad dieses mal anders als gewohnte hat mich neben dem Oktopus an sich angesprochen).
Den Artikel muss ich mir mal zu Gemüte führen. Mittlerweile habe ich mir einen Bügelstift in rot von Clover zugelegt, mal sehen, wie ich damit zurechtkomme. Blöd war mein eingeschränktes Sehen (mittlerweile wieder gut) und der dunkle Stoff.
Dir einen schönen Bilder-Mach-Sonntag
Ines
PS: Schein’s kann man bei mir keine Links in Kommentaren einfügen, die landen dann im Spam-Ordner. Ich konnte aber den ersten Kommentar retten und lösche jetzt die anderen.
Dank Dir! Es ist so traumhaft schön heute, und ich sitz blöd vor dem Computer. *grummel* Eigentlich wäre heute Wandern angesagt, oder zumindest Spazierengehen. So ein schöner Herbsttag! lg, Gabi
Oh, und super, danke fürs Verlinken bei “handgestickt”!!
Liebe Ines, ist mein erster Kommentar erschienen? Und magst Du Deinen Beitrag noch bei meiner Hangestickt-Linkparty verlinken? lg, Gabi
Da hast du doch ganz schön gequält beim Sticken. Ich habe solchens Garn mal als Beilaufgarn fürs Stricken geschenkt bekommen und weiß, was es für eine Art ist. Sehr tapfer, dass du da durchgehalten und ein echt schönes Motiv gefunden hast. Richtig dekorativ ist der Oktopus, sehr schön gearbeitet.
ich hoffe den Augen geht es wqieder ganz gut!
viele Grüße, Karen
Vielen Dank! Motiviert zum Durchhalten hat mich das Motiv, das ich einfach lustig fand.
Den Augen geht es wieder relativ gut, da bin ich ganz froh drum.
Liebe Grüße
Ines
Glückwunsch zum Durchhalten, es hat sich gelohnt. Deine Belohnung ist die einmalig schöne Kalenderhülle. Auch ich habe ähnliche Erfahrungen mit Metallicgarn gemacht, auch mit der Nähmaschine. Solche Erfahrungen sind unbezahlbar.
LG Ute
Mir ging es beim Sticken mit Metallgarn ähnlich – Kettenstich habe ich gar nicht erst versucht, sondern nur einfachste Spannstiche, das ging einigermaßen, auch wenn das Garn macht, was es will. Aber ich finde das Material schon sehr reizvoll – gerade in der Kombination mit groberen Stoffen. Mit dem grauen Leinen hier finde ich das Kupfergarn ganz großartig – und das Motiv ist toll.
Tapfer, dann das Glitzergarn ist tatsächlich tückisch.
Deshalb ist es schon eine Leistung, dass du durchgehalten hast und den kopfstehenden Oktopus zum Leben erweckt hast. Mit dem Schimmer auf dem matten Leinen macht er sich ausgesprochen gut.
Ich wünsch dir genau so viel Durchhaltevermögen beim Füllen deines Kalenders! 🙂
Ja, zum Glück war das Projekt nicht so groß. Jetzt müssen unsere Schreibtischobjekte nur noch genutzt werden…
LG Ines
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