Afrika – das heutige Thema der monatlichen Stoffspielereien, vorgeschlagen und gesammelt von Gabi Made with Blümchen – ist so vielschichtig:. Afrikanische Muster und Stoffe, Techniken und Kleidungsstil. Und wie Gabi Made with Blümchen in ihrem Einleitungsartikel schreibt, Afrika ist so viel mehr als unser europäischer Blick. Es besteht aus vielen unterschiedlichen Ländern mit unterschiedlichen Kulturen, es gibt eben nicht “das” Afrika, wie auch ich es gern betrachte.
Meist habe ich bei meiner Ideenfindung, was ich zu den Stoffspielereien beitragen könnte, eine erste (schnelle) Idee und dann noch meine Schränke auf dem Dachboden. Daher habe ich heute auch zweierlei: meine Funde aus einem Dachbodenschrank und eine stofflich umgesetzte Idee.
Einer meiner Schränke auf dem Dachboden beherbergt neben den älteren schwäbischen Schätzen auch “Stoffliches” aus Afrika. Diese hat mein Mann von einem fünfwöchigen Aufenthalt in Tansania vor über zwanzig Jahren mitgebracht. Neben privaten Urlaubswochen besuchte er zusammen mit seinem Posaunenchor die dortige Partnergemeinde der damaligen oberbayerischen Kirchengemeinde. Er ließ sich dort eine Hose und ein Oberhemd von einem Schneider machen. Diese waren leider aus sehr dünnem Stoff, daher haben wir sie irgendwann in den letzten Jahren aussortiert.
Von diesem Besuch brachte er verschiedene Stoffe mit. Bei folgendem Stoff handelt es sich vermutlich um ein Stück Stoff, das sich die Frauen als Rock um die Hüfte wickeln. Unten ist ein Schriftzug aufgedruckt, der vermutlich “nach dem Stressabbau” oder so ähnlich bedeutet.
Das zweite ebenso große Tuch ist im ähnlichen Stil und hat unten auch einen Schriftzug, der irgendwie “Respekt für das Leben wird einander lieben” bedeutet.
Jeder der Mitspieler im Posaunenchor bekam ein identisches Gewand, das vermutlich in irgendeiner Batiktechnik hergestellt wurde.
Es besteht aus einem großen Tuch, das mittig gefaltet wurde und einen schlichten Halsausschnitt und gerade Nähte an der Seite bekam.
Auch dieser Wandbehang mit Drucktechnik fand sich.
Er ist aus drei langen Streifen zusammengesetzt.
Für mich ist – typisch europäisch? -mit Afrika eine Savannenlandschaft und die afrikanischen Tiere, allen voran der Elefant, verknüpft. Daher fand ich das kleinere Stückchen Batikstoff mit den beiden Elefanten sehr inspirierend.
Ich konnte und wollte aber aus diesen Stoffen nichts gestalten – ich würde solche bunten Kleidungsstück nicht anziehen. Lediglich der Elefant hatte sich in meinem Kopf festgesetzt und so habe ich angefangen, eine Savannenlandschaft in meinen eigenen textilen Techniken umzusetzen.
Am Anfang stand ein Foundation Paper Piecing Blog, der einen Elefanten auf einem savannenfarbenen Hintergrund zeigt.
Auf ein weiteres Stück dieses Stoffes zeichnete ich mit Acrylfarbe einen Baumstamm (und ich kann einfach nicht mit Stiften und Pinseln zeichnen… – da habe ich seit der Grundschulzeit ein Trauma)
Mit Stoffmalkreiden verstärkte ich den Stamm…
… und zeichnete eine Baumkrone.
Lebhafter wurde die Akazie erst mit Nadelmalerei, jeweils mit zwei Braun- und zwei Grüntönen.
Mit der Nadelmalerei habe ich mich sehr viel leichter getan. Die handwerkliche Arbeit des Nähens liegt mir wohl näher als das kreative Design.
Zusammen mit dem Elefanten kann daraus das Bild entstehen, wie ich es mir so ähnlich vorgestellt habe. Auf die andere Seite soll noch ein Löwe kommen und vielleicht entsteht ein Kissen daraus.
Danke Gabi Made with Blümchen für das Sammeln der Ideen!
Liebe Grüße
Ines
Die Stoffspielereien
Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.
Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.
Bist du nächstes Mal auch dabei?
Die nächsten Termine:
30.06.2019: „Afrika“ bei made with Blümchen
29.09.2019: „Miniatur“ bei Feuerwerk bei Kaze
27.10.2019: „Handweben“ bei Schnitt für Schnitt
24.11.2019: (Thema noch nicht fix) bei Nähzimmerplaudereien
Info
Elefant von Joe, June & Mae, gespiegelt, selbst gekauft
Hintergrundstoff: Essex Dyed Linen in Leather von Fadengerade
Ach, der Elefant und sein Affenbrotbaum sind aber sehr fein geworden, liebe Ines! Auf Elefanten auf einem nadelbrief hätte ich auch mal kommen können! Ich wollte eigentlich ein Stoffmuster mit Gelb, Blau und Schwarz oder so machen, insofern passt dieses Hemd als Anknüpfungspunkt zu meiner Idee ganz gut. Aber die Zeit hat mir leider nicht gereicht und sonst war auch keine Idee zur Hand. Nun bin ich dann eben wieder im SEptember dabei, hoffe ich. Die Tücher hätte ich auch nicht angeschnitten, vielleicht passen sie mal als Art Tischdeckenersatz für ein Picknick oder so… Lieben Gruß aus der Tropenhitze (die passt zumindest zum Afrika-Thema….)
Susanne
Ein schönes Design hast du da entwickelt. Bin gespannr, wie es writergeht. Die Tücher zu zerschneiden ist sicherlich schwierig.
Liebe Grüße Ute
Die Tücher möchte ich nicht zerschneiden, aber vielleicht wäre es gut, wir würden sie ab und zu verwenden. Denn eigentlich sind sie zum Rumlegen zu schade.
Liebe Grüße
Ines
Was bin ich froh, dass die Hitze mittlerweile einer normalen Sommerwärme gewichen ist! Ich finde es ganz spannend, wie in jeder von und ein “Afrika” verankert ist: sei es in bestimmten Farben oder in Tieren oder Muster.
Liebe Grüße
Ines
Pingback: Stoffspielereien im Juni: Afrika - made with Blümchen
Klasse, Ines! Deine genähmalte Akazie gefällt mir sehr gut, und in Kombination mit dem Elefanten wird das sicher ein schönes Kissen. Spannend auch immer wieder, was Dein Dachboden alles hergibt! Auch in der Kirchengemeinde in Salzburg, wo ich als Jugendliche engagiert war, gab es eine Zeit lang eine Kooperation mit einer Gemeinde in Tanzania, spannend. Leider wurde aus der damals geplanten Reise nichts; Tansania hätte ich sehr gerne kennengelernt. Eines Tages… Danke Dir, dass Du Dich vom schwierigen Thema doch noch inspirieren lassen hast! Deine Ergebnisse gefallen mir sehr gut. Liebe Grüße, Gabi
Oh, es war schon etwas schwierig! Ich hatte halt einen Elefanten sofort im Kopf. Aber ich wusste, den bekomme ich nicht gemalt oder gezeichnet. Und da kam dann der Baum ins Spiel – Bäume sind so ziemlich das Einzige, was ich erkennbar malen kann.
Vielleicht reist Du ja noch eines Tages nach Tansania – ich stelle bei mir fest, dass ich eher “Dinge” sehen will und daher nicht unbedingt das “Land” entscheidend ist.
Liebe Grüße
Ines
Dein Elefant ist so schön klar, eine gute Fortentwicklung der Motive und passt so auch zu dem “wilderen” Baum.
Danke für die Fotos von den Tüchern und Gewändern, vor allem die mit Motto – das finde ich immer sehr interessant!
(Ich bin froh, dass ich bei dir kommentieren kann, bei den ganzen Blogspot-Blogs hat es ohne google-konto eben wieder nicht geklappt)
Der Elefant war zum Thema “Afrika” sofort in meinem Kopf. Bis ich aber wusste, in welcher Technik ich den hinbekomme!
Liebe Grüße
Ines
Interessante textile Schätze hast du da auf dem Dachboden liegen, aber zum Anziehen fände ich das auch schwierig. Mit der Nadelmalerei ist der Baum gleich deutlich interessanter geworden, gelungen kombinierte Techniken. und FPP ist ja sowieso dein Metier. Vielleicht solltest du uns das mal zur Stoffspielerei vorschlagen? Wäre ein guter Anlass für mich, es von der toto-Liste zu holen. Liebe Grüße Christiane
Mal sehen, was aus den afrikanischen Stoffen wird – ich habe sie wieder in den Schrank gelegt. Die Nadelmalerei fand ich total interessant – ist ja im Prinzip Freihandquilten und mir daher viel vertrauter (und meine Malerei wurde etwas aufgehübscht…)
Liebe Grüße
Ines
Hach, was sich auf eine schwäbischen Dachboden alles findet!
Die Stoffe hätte ich auch nicht zerschnitten, so als Wickelrock sind sie besser geeignet.
Der Elefant ist wunderschön geworden, diese Technik beherrscht Du wirklich meisterlich.
Von Stoffmalkreiden habe ich bisher noch nie gehört, wieder eine neue Idee.
Danke fürs Zeigen,
Liebe Grüße
Tyche
Ich bin manchmal auch erstaunt, was sich da alles findet! Und wer weiß, wer die Stoffe zu welchem Zweck als nächstes vom Dachboden holt.
Die Stoffmalkreiden habe ich mir mal für eine Stoffspielereien-Aktion (“Kunst”) gelauft und mich glücklicherweise daran erinnert.
Liebe Grüße
Ines
Auch für mich war der Elefant afrikanische Assoziation obwohl es auch anderswo welche gibt.
Besonders mag ich Deinen Nadelmalbaum. Hattest Du den Stoff in einen Ramen gespannt? Mit Kindern habe ich so etwas mal probiert, hat Spass gemacht.
LG Ute
Afrika und Elefant gehört für auch zusammen – obwohl Afrika ja soviel mehr ist. (Europa ist ja auch nicht nur bspw. “Hund”).
Den Stoff habe ich nicht in einen Rahmen eingespannt, sondern einfach frei druntergelegt – wie zum Freihandquilten. Allerdings habe ich ein Stickvlies druntergelegt.
Liebe Grüße
Ines
Das sind zwei sehr schöne Arbeiten; schwer zu sagen, was mir besser gefällt. Der Elefant war sicher technisch schwierig mit diesen kleinen Teilen, die zu nähen waren. Den Baum bewundere ich hauptsächlich wegen der Nadelmalerei, die ich selbst gern besser beherrschen würde. Stoffmalkreide war mir auch neu. Wie beständig ist sie?
LG
Siebensachen
Der Elefant war gar nicht so schwer – dieses FPP-Vorlagen sind meist gut gemacht und die Schwierigkeit besteht eher darin, immer den richtigen Farbton zu erwischen und da nichts durcheinander zu bringen.
Mit der Nadelmalerei bin ich auch noch nicht firm – da wäre mehr Übung auch gut.
Die Stoffmalkreiden werden mit Bügeln fixiert – aber sind meiner Erfahrung nach nicht so haltbar wie flüssige Stofffarben, die besser in den Stoff eindringen.
Liebe Grüße
Ines
Die gesammelten Stoffstücke sind oberspannend! Welche Motive man zur Mustergestaltung nutzt z.B. die Grafik des kleinen Wandbehangs gefällt mir sehr, erinnert an Höhlenzeichnungen irgendwie.
In gewohnt gekonnter Manier die Elefantenausführung!!!
Viele Grüße, Karen
Mein Mann wusste leider nicht zu viel über die Stoffe – und sie sind ja auch schon gute 20 Jahre alt. Ich würde einen Vergleich mit neueren Stoffen interessant finden, ob sich vielleicht auch was geändert hat.
Liebe Grüße
Ines
Der Elefant ist toll! So exakt! Super. Und schön, dass Du uns Deine Stoffschätze gezeigt hast – interessant, dass die Waxprinttücher einen “Namen” gleich aufgedruckt bekommen haben. Bei meiner Recherche zum Thema Afrika hatte ich in einem Aufsatz zum Thema Waxprints in Ghana gelesen, dass die Frauen dort ihren gekauften Waxprints Namen geben, wobei diese Namen eher individuell, persönlicher Art vermutet und mit dem Stoff verbundenen Erlebnissen in Zusammenhang verstanden wurden. Liebe Grüße!
Den Wandbehang solltest du echt aufhängen wenn du ein Plätzchen findest, das korrespondiert vor allem farblich super mit dem geplanten Kissen!
(Du und dein PP, ich finde das so toll!)
Ich habe die Stoffschätze wieder in den Schrank gepackt – mal sehen, wenn ich mal ein kleiners Haus habe, gehen kleinere Wandbehänge eher.
Und FPP mag ich einfach gerne!
Liebe Grüße
Ines
Hallo Ines, wer würde solche Schätze auf dem Dachboden vermuten? Das sind traumhaft schöne Stoffe, die ich mich auch nicht getraut hätte, sie zu vernähen. Ist immer schade, wenn man dazu keine richtig passende Idee dafür hat – mir würden auch nur große Kissen einfallen. Doch die Stoffe sind bestimmt so zart, dass sie dafür nicht geeignet sind. Blieben nur Vorhänge, passen aber auch nicht unbedingt in unsere Räume. Naja, danke jedenfalls für das Vergnügen sie ansehen zu können und die Fantasie zu beschäftigen.
Nun aber zu deinem sehr gelungenen Werk: Sowohl der Affenbrotbaum (? oder die Akazie? jedenfalls ein eindeutig afrikanischer Baum) als auch der Elefant sind sehr gut gelungen, die Nadelmalerei bringt den Kick und der Babyelefant ist sowieso total lieb. Den könnt ich gut auch ohne Thema nähen und mich daran freuen.
LG eSTe
Liebe eSTe,
ich war froh, dass ich die Stoffe gefunden habe! Wir wussten, dass die irgendwo sein mussten und dann lagen sie tatsächlich gleich im ersten Schrank, in dem ich suchte.
Die afrikanischen Stoffe sind gar nicht so fein und da sie noch nie gewaschen wurde, anoch etwas steif. Mal sehen, welche Einsatzmöglichkeit uns irgendwann einfällt.
Den Elefanten mag ich sehr gerne (und die Stoffspielereien endlich die Ausrede, diese Vorlage zu kaufen….)
Liebe Grüße
Ines
Liebe Ines, ich finde Deine Dachbodenfunde großartig; mir gefällt vor allem dieser Wandbehang aus 3 Teilen, so schlicht und schön und doch irgendwie “fremd”. Und dann bin ich ganz verliebt in den FPP-Elefanten, so akkurat und die Farben sind einfach traumhaft. Danke auch für den Hinweis auf deine “Kaufquelle” – da werde ich jetzt mal stöbern gehen. Liebste Grüße! Karin
Liebe Karin,
diesen Wandbehang mag ich auch recht gerne und kann mir gut vorstellen, dass er in einer kleinern Wohnung mal einen Platz findet.
Und ja, dort gibt es sehr schöne Vorlagen…
Liebe Grüße
Ines
wie Du Deinen Baum gestaltet hast, gefällt mir sehr.
Die afrikanischen Tücher würde ich nicht zerschneiden, sondern zum Zudecken am Strand oder als Pareo verwenden. Ich stelle mir gerade die bayerische Posaunenkapelle in die Gewänder gehüllt vor, war bestimmt ein grandioser Anblick.
viele Grüße Margot
Liebe Margot,
es gibt irgendwo ein Bild, in dem der ganze Posaunenchor in diese Gewänder gehüllt nebeneinander stehen, nur leider haben wir es nicht gefunden.
Und stimmt, als Wickelrock oder Pareo könnte man die Tücher verwenden.
Liebe Grüße
Ines
Liebe Ines,
ich kann nur WOW WOW WOW sagen!! Dein Baum gefällt mir sehr gut und danke fürs Zeigen, wie du ihn gewerkelt hast. Und die Geschichten von den Urlaubsbegebenheiten deines Manns sind auch interessant. So so, im Posaunenchor spielt er mit, wie schön. Musizierst du auch? Bei Afrika fällt mir gerade wieder die Hose ein, die ich aus den Ghana Stoffen für Johanna nähen sollte. Danke für die Erinnerung *lach*.
Ich wünsche dir einen schönen Tag und ein angenehmes Wochenenden.
Herzliche Grüße
Annette
Liebe Annette,
vielen Dank! Ich war selbst überrascht, wie gut das mit dem Baum klappte.
Ja, Posaunenchöre begleiten meinen Mann schon viele Jahrzehnte. Ich kann nur andere Instrumente.
Liebe Grüße
Ines
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