Bügelbrettchen für den FPP-Nähtisch

Ich liebe Bügeln – bei der normalen Familienwäsche, beim Nähen und eben auch für das Foundation Paper Piecing. Klar, man kann die Naht auch mit einem Falzbein ausstreichen oder mit einem Roller flachrollen – ich bügle lieber.
Bisher stellte ich mein großes Bügelbrett auf die dieselbe Höhe wie meinen Nähtisch ein und stellte das Bügelbrett im rechten Winkel zum Nähtisch. Damit kam ich aber nicht wirklich gut zurecht und nach jeder kurzen Naht aufstehen ist ja nun auch keine Alternative. Also habe ich mir eine kleine Bügelmöglichkeit gebastelt, so dass ich direkt neben der Nähmaschine bügeln kann – echt genial. Und da ich dachte, manche von Euch möchten vielleicht auch so ein feines Bügelbrettchen, habe ich meine Arbeitsschritte aufgeschrieben.

Ich habe gebraucht:
Baumwollstoff, hitzebständiges, dichtgenadeltes Vlies (bspw.Thermolan) und ein unbehandeltes Holzschneidebrett (ich fand die leicht abgerundeten Ecken ganz angenehm)

Mein Bügelbrettchen hat innen einen Bezug aus zweilagigem Thermonaln, darüber kommt der Baumwollstoff. Messt euer Brettchen aus: Länge, Breite und Höhe.

Zuschnitt
Die Bezüge aus Thermolan und Baumwollstoff sollten keine Falten werfen sondern mit minimaler Spannung um das Holzbrett liegen. Daher habe ich die Bezüge nur minimal größer als Länge x Breite des Brettes genäht. Wenn Euer Brett also so um einen Zentimeter Dicke hat, gebt, fand ich folgende Maße gut:

Thermolan
Brettlänge + 0,5 cm x Brettbreite + 0,5 cm ( plus natürlich die euch genehme Nahtzugabe)
davon 4 Zuschnitte

Baumwollstoff
Brettlänge +1,5 cm x Brettbreite + 1,5 cm (plus natürlich die euch genehme Nahtzzugabe
davon 2 Zuschnittw

Natürlich könnt Ihr auch im Stoffbruch zuschneiden.

 

Nähen

Alle vier Lage aufeinanderlegen und an den beiden langen und einer kurzen Seite zusammennähen:

Nahtzugaben zurückschneiden:

So wenden, dass auf jeder Seite zwei Lagen sind:

Holzbrettchen reinschieben:

Stoffbezug auf gleiche Weise aus zwei Lagen Stoff nähen, wenden und das mit Thermolan bezogene Brettchen reinschieben. Das erfordert ein wenig Geruckel, aber der Bezug sitzt schlußendlich dann recht gut.

Das Brett wird mit der zugenähten Schmalseite des Thermolanbezuges zuerst eingeschoben. Euch schaut also das Holzbrett an.

Das Thermolan um die Holzkante falten, den Oberstoff umbücken und knappkantig zustecken.

Diese Naht von Hand schließen:

Und fertig ist das geniale Bügelbrettchen. Das ergibt eine wunderbare Arbeitsabfolge von Bügeln, Schneiden und Nähen:

Wenn Ihr den Bezug auf diese Weise näht, könnt Ihr den Bezugsstoff ohne Weiteres austauschen, sollte er dreckig werden oder er Schnitte mit Rollschneider abbekommen. Ich habe das Brettchen jetzt eine Woche und der erste Schnitt ist schon drin – ich bin manchml etwas schwungvoll…

Selbst wenn Ihr kein kleines Bügeleisen habt, auch mit einem großes Bügeleisen ist das Bügelbrettchen nutzbar. Mein Holzbrett hat eine Größe dvon 29 cm x 18,5 cm x 1,2 cm.

Ich hoffe, Ihr freut euch an so einem Bügelbrettchen genauso wie ich!

Liebe Grüße

Ines

 

Material
aus meinem Stofflager
Thermolan aus dem örtlichen Stofflager
Brett aus dem örtlichen Laden

verlinkt
ModernPatchMonday – wenn auch nichts gepatchtes, aber v.a. für Patchworker gedacht!

 

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24 Gedanken zu „Bügelbrettchen für den FPP-Nähtisch

    1. Nähzimmerplaudereien Beitragsautor

      Vielleicht bekommst Du ja mal einen größeren Nähtisch – und zum Mitnehmen beim Woandersnähen finde ich es auch richtig toll.
      LG Ines

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    2. Grünewald Erika

      Hi, ich habe sehr wenig Platz und habe daher die Nähmaschine auf meinem Bügelbrett stehen. Das Bügeleisen steht wie immer, und da die Maschine etwas weiter links steht, kann ich rechts daneben wunderbar kleinere Sachen bügeln.

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  1. Astrid Denkmair

    Liebe Ines!

    Toll was du immer wieder erfindest – veränderst – gestaltest – ausprobierst… so viele praktische Tipps!
    Ich lese deine Beiträge oft durch – sorry, dass ich nicht regelmäßig antworte…. wie ich gelesen habe sind Rückmeldungen das “Brot der BloggerInnen”…
    Vielleicht kannst du mal schreiben wann du das immer machst – ich bin seit einem Jahr nicht mehr zum Nähen gekommen…

    Ein herzlicher Gruß aus Oberösterreich!

    Antworten
    1. Nähzimmerplaudereien Beitragsautor

      Liebe Astrid!
      Danke für Deinen Kommentar! Ja, Kommentare sind wirklich beim Bloggen das Salz in der Suppe und ich freue mich über jeden.
      Wann ich nähe und werkle: meist abends oder auch mal am Nachmittag. Ich bin ja selbständig und kann mir meine Zeit meist relativ frei einteilen – da habe ich mal mehr (im Winter) mal weniger (im Spätsommer und Herbst) Zeit . Aber ich brauche diesen Ausgleich zu meinem alltäglichen Kuddelmuddel. Aber es gibt genügend Tage, da komme ich nicht zum Nähen, da bestimmen andere Menschen und das Wetter über meinen Alltag. Da freue ich mich dann auf das Wochenende!
      Liebe Grüße
      Ines

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  2. made with Blümchen

    Das ist eine tolle Idee, dass Du Dir selbst ein Bügelbrettchen gebastelt hast! Ich habe mal ein Set mit kleiner Schneidmatte und kleinem Bügelbrett bei Tchibo erstanden, das genau in meinen Nähmaschinen-Koffer hineinpasst und somit auch bei Nähtreffen dabei sein kann. Und zu Hause für FPP, klar. Ich glaube nur, dass du eine der ganz wenigen Viel-Näherinnen bist, die von sich sagen, dass sie Bügeln lieben. 😀 (Der Groteil hasst das Bügeln wohl.) lg, Gabi

    Antworten
    1. Nähzimmerplaudereien Beitragsautor

      Mir hat ein solches Brettchen so richtig gefehlt – und nirgends gefunden. Da bleibt nur Selbermachen! Und Bügeln finde ich echt klasse, ich habe schon als Teenager die Bügelwäsche der Familie übernommen… (und ich weiß nicht, wie viele Bügeleisen ich schon “durchgebügelt” habe).
      Liebe Grüße
      Ines

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  3. Tyche

    Die Idee mit dem Frühstücksbrettchen finde ich großartig! Ich benutze ein Ärmelbrett für kleine Teile und kurze Nähte. Übrigens bügle ich auch sehr gerne Schon als 8-Jährige konnte ich die Oberhemden meines Vaters besser bügeln als meine Mutter, und vor allen Dingen habe ich auch fehlende Knöpfe sofort angenäht…
    Das große Bügelbrett benutze ich auch als “Arbeitstisch”, zum Sticken z.B. oder wenn ich etwas im Stehen erledigen möchte.
    Heute mußten wir unsere Zitruspflanzen hereinholen und um für sie Platz zu schaffen mußte mein Schneidertisch abgebaut werden. Bei Bedarf kann ich den zwar wieder im Wohnzimmer aufstellen, das verursacht aber viel Unordnung.
    Liebe Grüße
    Tyche

    Antworten
    1. Nähzimmerplaudereien Beitragsautor

      Liebe Tyche,
      das Ärmelbügelbrett nehme ich auch gerne ran, nur für das Patchwork-Zeug ist mir das immer zu schmal. Ich fand Hemden-Bügeln auch immer entspannend. Die habe ich damals, um meiner Mutter Arbeit abzunehmen, gerne gebügelt.
      Auf den Schenidertisch zu verzichten (v.a. im Winter, da ist meine Haupnähzeit), würde mir echt schwer fallen. Aber wir Näherinnen sind da ja meist erfinderisch.
      Liebe Grüße
      Ines

      Antworten
    1. Nähzimmerplaudereien Beitragsautor

      Ja, die Einweihung des Brettchens war bei einem Nähtreffen! Das ist leicht und super transportabel (passt wahrscheinlich auch in die Nähmaschinentasche)
      Liebe Grüße
      Ines

      Antworten
  4. KAZE

    Das ist eine feine idee, denn es ist ja so, dass man oft erstmal viele kurze Nähte zu Bügeln hat, ehe die großen kommen. Suschna hatte mal geschrieben, sie hat das Puppenbügelbrett neben der Maschine stehen, da hatte ich unseres gerade verschenkt. Mit meinem neuen Nähtisch ist deine Variante eine sehr praktische Option.
    Viele Grüße Karen

    Antworten
    1. Nähzimmerplaudereien Beitragsautor

      Wir hatten als Kinder mal ein Mini-Bügelbrett, das ist aber auch irgendwie verschwunden. und ich gestalte mir Arbeitsabläufe gerne geschickt – da musste ich mir einfach solch ein Brettchen machen.
      Liebe Grüße
      Ines

      Antworten
  5. Mareike

    Liebe Ines,

    so ein kleines Minibügelbrettchen ist eine gute Idee. So ein bisschen nervt es mich ja auch, wenn ich immer aufstehen muss, um zu bügeln.
    Wobei ich den Bezug vermut.lich mit KamSnaps verschließbar gemacht hätte, damit ich den schneller abziehen und waschen kann.

    LG Mareike

    Antworten
    1. Nähzimmerplaudereien Beitragsautor

      Liebe Mareike,
      Ich mag es richtig gerne – und dabei wäre der Weg zum Bügelbrett ja nicht mal weit. Aber das Aufstehen!!
      An KamSnaps habe ich gar nicht gedacht (Old School-Näherin…), aber vermutlich würde ich die schnell wegschmelzen. Den ersten Schnitt vom Rollschneider habe ich schon drin, da wirddas mit Waschen wohl nichts, eher wird es einen neuen Bezug geben.
      Liebe Grüße
      Ines

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    1. Nähzimmerplaudereien Beitragsautor

      Gäbe es schon – ich habe aber ein kleines “Encaustic-Bügeleisen” (ist wohl eine Art Reisebügeleisen mit abnehmbarem Griff. Aus den 90er, als man Wachsmalfarben geschmolzen hat…). Und das passt perfekt drauf.
      Liebe Grüße
      Ines

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    1. Nähzimmerplaudereien Beitragsautor

      Wenn ich gebügelt habe, musste ich keine anderen Aufgaben, die nicht so attraktiv waren, übernehmen – da ist die Liebe zum Bügeln entstanden.
      Liebe Grüße
      Ines

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  6. Dagmar Arndt

    tolle idee, wird am wochende gleich ausprobiert, wollte heute ein holzbrett wegschmeißen, jetzt kann ich es noch verwenden, wenn es meiner tochter gefällt kann ich gleich noch ein weihnachtsgeschenk basteln, LG dagmar

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  7. gabriele

    ich habe die erfahrung gemacht, dass holzbrettchen nicht so furchtbar begeistert von heißem dampf sind.
    sie sind ja meistens verleimt und bei feuchter hitze fällt das holz auf dauer an den klebestellen auseinander oder reisst.
    ich persönlich würde unter den thermolam noch eine schicht alufolie, backpapier, backofenfolie, o.ä., anbringen.

    lg gabriele

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    1. Nähzimmerplaudereien Beitragsautor

      Liebe Gabriele,
      das Brettchen ist, wie vieles das im häufigen Gebrauch ist, nicht für die Ewigkeit gemacht. Ich habe es zwar extra so gemacht, dass das Brettchen ausgetauscht werden kann, aber ein Austausch war bisher nicht nötig. Nach halbjährigem Gebrauch habe ich glücklicherweise noch keine Wellen im Brett – ich bügle Patchworksachen auch nicht unbedingt nass bzw. mit Dampf. Eine Folie dazwischen stelle ich mir eher “schwitzig” vor – da kann eventuelle Feuchtigkeit noch schlechter bzw. ja nur in eine Richtung entweichen. Aber wenn Du das mit Folie ausprobierst, freue ich mich, wenn Du mir da Rückmeldung gibst.
      Liebe Grüße
      Ines

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