Stoffreste, so das November-Thema bei den Stoffspielereien, heute bei Lucy/Nahtzugabe: Irgendwie hatte ich zu diesem Thema viele Ideen und dann wieder keine. Schlußendlich habe ich mehrere kleine Projekte aus Stoffresten genäht.
Stoffreste empfinde ich nicht als wirkliches Problem. Entweder landen die Baumwollreste in zwei Kisten, sortiert nach Farbe: Rot- und Gelbtöne bzw. Grün- und Blautöne, und kommen dann bei Bedarf zum Einsatz.
Oder ich lege meine Reste ins Stoffregel, wo sie dann immer wieder hervorkommen und weitergebraucht werden. Dafür brauchen sie dann aber eine gewisse Größe.
Manche Reste werfe ich auch weg, wenn die Qualität nicht überzeugt oder ich mir nicht vorstellen kann, wie ich den Rest verwenden kann. In der letzten Zeit habe ich begonnen, Jersey-Reste in 10 cm x 10 cm- Quadrate zu schneiden und in einer gesonderten Kiste aufzubewahren. Das soll mal eine Patchworkdecke werden.
Für die Stoffspielereien habe ich meine Webwaren-/Baumwollreste herausgesucht, ebenfalls einen Rest Vlies, einmal ein dickes Sojavlies, einmal ein aufbügelbares H200. Da habe ich auch eine Kiste, in der diese Vliesreste aufbewahrt werden.
Ich habe einen Streifen zugeschnitten (beim aufbügelbaren Vlies die beschichtete Seite nach oben)…
… und habe in Crazy-Manier Stofffitzelchen aus der ähnlichen Farbfamilie aufgenäht.
Abnähen und umbügeln, so dass der Streifen gut mit Stoff bedeckt ist.
Das ergibt dann einen bunten Streifen
den ich dann sauber mit Nahtzugabe am Rand zugeschnitten habe.
Oder mit dem anderen Vlies
Zuerst wollte ich die Nahtzugabe des Streifens nach links umbügeln, das sah aber krumm und schief aus. Also nähte ich bei einem Streifen rechts und links einen Schrägbandstreifen auf, der dann auf die zugeschnittenen Filzteile aufgenäht wurde.
Daraus wurde dann ein kleines Täschchen mit zwei Reißverschlüssen.
Ist doch schön als Weihnachtsgeschenk!
Mein zweiter Versuch war ein Blockhaus-Patchworkblock, ebenfalls in Crazy.Manier. D.h. die Streifen werden nicht alle ordentlich in derselben Breite zugeschnitten, sondern in beliebiger Breite. Das Quadrat am Anfang war noch gleichmäßig:
Dann das nächste Stück dran:
Und dann immer weiter im Ringel rum
So fertigte ich zwei Blöcke und schnitt sie auf eine einheitliche Größe zu:
Und weil ich keine Patchworkblöcke einfach rumliegen lassen mag, habe ich mir daraus ein Nadelkissen genäht.
Wenn meine Stoffstücke etwas größer sind, nähe ich gerne daraus Säckchen. Grad zur Weihnachtszeit kann man die ja immer brauchen:
Ich schneide dazu zwei gleichgroße Stoffstücke aus dem Rest, Maße sind bei so einem Projekt ja beliebig. Diese hier haben noch ein winterliches Plottmotiv bekommen.
Als letztes Projekt möchte ich euch die Pixel-Näherei aus meinen Blogpost von vergangenem Mittwoch vorstellen. Im Rahmen des “DIY gegen Novemberblues” habe ich die Verarbeitung von Quilter’Grid gezeigt. Beim zweiten Projekt habe ich 1 inch große Stoffreste verbraucht! Da ich die Kaffe Fassett-Stoffe so mag, habe ich in meiner Stoffrestekiste tatsächlich solche kleinen Reste gefunden, da waren mir selbst die Minifitzelchen zu schade zum Wegwerfen.
Nun hoffe ich auf viele weitere schöne Ideen aus Stoffresten! Gesammelt werden die Beiträge heute von Lucy/Nahtzugabe – vielen Dank dafür.
Liebe Grüße und einen besinnlichen ersten Advent!
Ines
Stoffe
Restekiste
Schnitt
Täschchen: Filligree Double-Zip Pouche (hier oder hier)
Nadelkissen, Säckchen, Herz: von mir selber
Was sind die Stoffspielereien?
Die monatliche Stoffspielerei ist eine Aktion für textile Experimente. Sie ist offen für alle, die mit Stoff und Fäden etwas Neues probieren möchten. Der Termin soll Ansporn sein, das monatlich vorgegebene Thema soll inspirieren. Jeden letzten Sonntag im Monat sammeln wir die Links mit den neuen Werken – auch misslungene Versuche sind gern gesehen, zwecks Erfahrungsaustausch.
Die nächsten Termine:
29. Januar 2017: Ecken und Kanten (hier bei mir, Nähzimmerplaudereien)
26. Februar 2017: bei Karen / Feuerwerk bei KaZe
Siebensachen sammelt hier alle bisherigen Themen.
Den Blick in andere Restekisten finde ich ja spannend! So weit, dass ich nach Farben und Qualitäten sammeln würde, bin ich (noch) nicht – daher muss ich auf der Suche nach etwas Bestimmten immer erstmal alles auf den Boden schütten.
Reste zu solchen unregelmäßgen Reste-Streifen zu verarbeiten, die man dann irgendwo einnäht, ist eine sehr gute Idee. Sowas Ähnliches hatte ich in einem Laden in den Hackeschen Höfen mal vor Jahren gesehen, aber bis eben wieder vergessen – dort gab es Kleidung, bei der solche Restestreifen z.B. in einem Blusenvorderteil parallel zur Knopfleiste eingearbeitet waren, das war wunderschön gemacht. Ich kann mich nur nicht erinnern, wie die das technisch umgesetzt hatten, der Streifen war vermutlich irgendwie gefüttert, das muss ja in einem Kleidungsstück mehr aushalten als in einem Täschchen.
Danke fürs Mitmachen und bis zum nächsten Mal – dann bist du Gastgeberin, das ist doch richtig? Das fehlt nämlich oben bei dir im Beitrag noch 😉
Für so einen Streifen kann man viele kleine (farblich zusammenpassende) Fitzelchen verwenden, für einen ganzen Quilt reicht da meine Motivation wahrscheinlich nicht. Und die Idee mit dem Einarbeiten in Kleidung hört sich gut an. Wahrscheinlich genügt dann eine Streifen aus Gewebeeinlage (G700 o.ä.) damit es die nötige Festigkeit hat und sich nicht verzieht.
Liebe Grüße
Ines
Das Täschchen hat es mir angetan. Sehr schön, ich finde, die dunkelblauen Ränder an den Seiten des gepaschten Streifens, lassen ihn noch besser rauskommen. Und ehrlich gesagt, habe ich den zweiten Reißverschluss erst suchen müssen. Das ist eine Superidee. Quilter Grid kannte ich noch nicht. Mir gefällt gut, dass die kleinen Quadrate schön plastisch erscheinen.
LG
Siebensachen
Zuerst wollte ich eigentlich das Schrägband nochmals umfalten (dann wäre der blaue Streifen schmäler geworden), aber wie ich es dann so auf den Filz auflegt, gefiel es mir so besser.
Das Schnittmuster des Filigree-Täschchen ist nett und ist ein bißchen mehr als ein normales Täschchen. Da werde ich wohl noch ein paar nähen.
Und Quiler’s Grid finde ich für manche Pixel-Muster eine tolle Hilfestellung.
Liebe Grüße
Ines
Danke für die Varianten. Am schönsten finde ich das leuchtende Herz, diese Technik kannte ich auch noch nicht!
Ja, an das Herz habe ich auch mein Herz ein wenig verloren.
Liebe Grüße
Ines
Sehr schön, besonders das Herz!!
♥liche Grüße
Petra
Danke liebe Petra!
Liebe Grüße
Ines
Sehr gelungen, mit den dunklen Streifen auf dem neutralen Filz hast du echt alles richtig gemacht. Du könntest damit in Serie gehen und jeder der Mäppchen würde aufs Neue Spaß machen. Beim Patchen, beim Montieren und beim Verschenken.
Wer weiß, auf welche Ideen ich noch komme, je näher Weihnachten rückt…
Danke und lieber Gruß
Ines
Das Täschchen ist sehr schön, wie ist das mit dem zweiten Zipp?
Die Boxen sind anscheinend die gängige Art die Stoffreste auf zu bewahren, ich habe sie bei Dir gesehen und bei anderen und ich selber verwende sie auch. Finde ich sehr lustig.
Liebe Grüße
Teresa
Liebe Teresa,
ich habe hier den doppelten Zipp nicht genauer gezeigt, da es mir ja hiuer um den Stoffrestestreifen ging. Am besten direkt beim Schnittmusterersteller schauen.
Und die Plstikkisten sind super – ich habe allerding nicht nur die von I…, sondern auch vom Baummarkt.
Liebe Grüße
Ines
Das Filztäschchen mit Streifen ist wirklich ganz wunderbar geworden! Die Technik mit dem Herz wäre mir persönlich zu mühsam, aber wird natürlich superexakt. Ist das nicht sehr stieif, wenn man so kleine Teile hat?
Viele Grüße
Dank Dir! Das Herz zu machen geht dank des Quilter’s Grid schneller als man denkt. Und da ich die Kaffe-Fassett-Stoffe so mag, habe ich mit Bedacht und Freude aus den Resten die Quadrate geschnitten. Und zu steif finde ich es nicht. Klar sind es viele Nähte, aber das Vlies an sich versteift die ganze Sache nicht so sehr.
Liebe Grüße
Ines
Wunderschön, alle Deine Teilchen. Ich sammle ja auch jedes Stoff-Fitzelchen, es muss schon sehr klein sein, dass ich was wegwerfe. Bzw. sammle ich sogar die allerkleinsten Reste jetzt mit dem Ziel, sie mal als Füllmaterial z.B für einen Polster zu verwenden. Leider habe ich es zu den Stoffspielereien am letzten Sonntag nicht geschafft (ich war im November zu beschäftigt mit Adventskalender und Monats-Wichteln), aber bei “Ecken und Kanten” möchte ich gerne dabei sein. Wow! Du zum ersten Mal als Gastgeberin? Wie toll! lg, Gabi
Ich bin auch schon gespannt, wie das im Januar wird. Zum Nähen dazu werde ich erst im Januar kommen – aber eine Idee habe ich zum Glück schon. Ich freue mich schon darauf und hoffe, dass Du es schaffst, dabei zu sein.
Manche Reste hebe ich auf und hege und pflege sie; andere hingegen werfe ich auch weg. Wenn sie gar nicht passen oder die Qualität furchtbar ist, dann müssen sie weg. Aber Patchwork-Futzelchen – da geht Wegwerfen gar nicht.
Liebe Grüße
Ines
Ich muss zum Thema “Ecken und Kanten” erst in mich gehen, so spontan fällt mir jetzt noch nichts dazu ein. Aber bis Ende Januar ist ja reichlich Zeit, und ich möchte unbedingt dabei sein!!! Jetzt, wo das monatliche Tauschen bald vorbei ist, bleiben dann wieder die Stoffspielereien als monatlicher Fixpunkt, mit mehr Muße. Es hat mir beim Thema “Stoffreste” sehr leid getan, ich wäre sehr gern dabei gewesen und hätte auch ein Projekt gehabt, war aber auch das ganze letzte Wochenende unterwegs und hätte den Blogpost beim besten Willen nicht mehr vorher untergebracht. Macht nichts. Läuft ja nicht davon. Schönes Wochenende! lg, Gabi
Sehr schöne Stoffrestprojekte hast Du genäht. Mein Favorit ist das Täschchen. Der Randstoffen rahmt Dein crazy ein und das Grau lässt die Fläche wirken.
Auch das Nadel Kissen und die Herzöge Patchwork-Fläche sind toll geworden. Ist doch toll, was Stoffreste möglich machen.
LG Ute